Donnerstag, 16. September 2010

Pflegeeltern sein

Wir wohnen ja gerade bei den Jenkins, die 2 eigene und 3 Pflegekinder bei sich zuhause wohnen haben. Es ist erstaunlich, wie viele Familien innerhalb der Gemeinde Kinder bei sich aufgenommen haben. Fast jede Familie, die ich bisher kennengelernt habe, hat Kinder in Pflege. Wie unglaublich, dass so viele Menschen hier den Ruf Jesu ernst nehmen, sich um die Waisen zu kümmern.
Dadurch, dass wir hautnah im Geschehen drin sind, verstehe ich noch mehr, was für eine Tragweite dieser Schritt hat. Oft haben diese Kinder Dinge erlebt, die sie ihr Leben lang prägen und von denen sie sich vielleicht nie erholen werden. Oft stammen sie aus Familien, in denes massive psychische Probleme und Abhängigkeiten bestehen und es ist wahrscheinlicher für diese Kinder, dass sie auch mit solchen Dingen zu kämpfen haben werden. Die Kinder aufzunehmen, ihnen materielle und emotionale Sicherheit zu geben, kann oft nichts daran ändern, dass diese Kinder es schwer haben werden.
Die Menschen, die wir hier kennenlernen nehmen Kinder auf und lieben sie wie ihre eigenen, mit dem Bewusstsein, dass diese Kinder ihnen wahrscheinlich viele Sorgen und Verletzungen zufügen werden. Wären wir dazu bereit?

english below:

Being foster parents

We are presently living with the Jenkins, that have two kids of their own and three foster children living with them at home. It's astonishing how many families in the church have taken in children. Almost every family that I have gotten to know up to now has children in care. How amazing that so many people here are taking Jesus' call to care for the orphans seriously.
As we are very close to the whole happening, I'm understanding even more of the meaning this step has. Often these children have experienced things that will leave an impression on them their whole life, and from which they might never recover. Often they come from families with massive mental problems and addictions, and it is more likely that these kids will have to fight with these kinds of things, too. To take in these kids, giving them material and emotional security, can often not change the fact that they will encounter difficulties.
The people that we are getting to know here take in kids and love them as their own, aware that these kids will probably cause them many worries and hurt. Would we be willing to do that?

1 Kommentar:

  1. Deine Überlegungen finde ich voll gut, Melli. Ich finde es toll von diesen Menschen, diese Kinder trotz ihrer (grossen) Schwierigkeiten aufzunehmen.
    Habe letztes Jahr oder wann von einem Projekt in Deutschland gehört, da werden auffällig gewordene Jugendliche von Familien aufgenommen. Ganz bewusst.
    Ich fand das schwer beeindruckend.
    Oder es gibt ja auch - ich glaube auch in Mannheim - so eine Sache, da können psychisch kranke Erwachsene in Familien unterkommen. Erwachsene, die nicht ins Heim gehören und nicht in die Klinik, die mehr brauchen als betreutes Wohnen.
    Und Familien machen das. Ganz bewusst. So etwas Tolles.

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