Dienstag, 9. November 2010

Beziehungsarbeit

Während es hier immer geschäftiger wird, bleibt immer weniger Zeit, all die bewegenden und lehrreichen Begegnungen und Erlebnisse aufzuschreiben. In den letzten Wochen haben sich drei verschiedene Mütter an die Leiter von Street church gewendet, weil sie sich in einer Situation befinden, in der sie sich nicht mehr um ihre Kinder kümmern können. Diese Kinder sind nun alle in Rescue families untergebracht, bis sich herauskristallisiert, wie es weitergeht. Wir haben an verschiedenen Stellen ausgeholfen, die Kinder zu versorgen. Nun beten wir, ob wir es möglich machen können, selbst die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass wir Kinder für eine begrenzte Zeit in unsrer Familie aufnehmen.....
Bei street church habe ich mich besonders mit einem älteren Afroamerikaner angefreundet. Sein Name ist Lee, er ist ein ganz netter Kerl mit einem besonderen Humor. Bei unsren ersten Begegnungen war er sehr zurückhaltend und manchmal auch eher abweisend. Nun, nachdem wir uns zwei Monate regelmässig unterhalten haben, freuen wir uns beide immer total, einander zu sehen und über die Erlebnisse der Woche zu reden. Lee schwelgt besonders gerne in Erinnerungen an seine Vergangenheit. Er ist ein guter Koch und hat eine Weile lang erfolgreich in dieser Branche arbeiten können. Momentan machen ihm besonders geshundheitliche Schwierigkeiten zu schaffen. Er war mehrmals im Krankenhaus in den vergangenen Wochen. Die Nächte werden nun kälter und wir hatten hier schon ein paar gewaltige Stürme und Lee wünscht sich sehr, seine eigenen vier Wände zu haben, um Zuflucht zu suchen vor der Strasse.
Das Leben auf den Strassen von Houston scheint sehr hart zu sein. Im Moment geht ein Serienkiller um, und hat schon mehrere Obdachlose ermordet. Auch die Strassen Gangs verursachen viel Gewalt und Not. Viele Obdachlose entfliehen der Großstadt und landen dann in den Wäldern unsrer Umgebung. Allein in unsrem Ort leben geschätzte 2000 Obdachlose.
So gehen wir jetzt jeden Samstag zu einer Obdachlosenmahlzeit in unsrer Nähe. Dort haben wir auch schon einige Beziehungen knüpfen können. Regelmässig treffen wir da einige Teenagermädels aus ganz heftigen familiären Situationen. Unser Ziel ist es, dass in naher Zukunft eine Gruppe aus unsrer Gemeinde einen Samstag im Monat übernimmt und die Obdachlosen verköstigt und unterhält.
Wir können inzwischen sagen, dass wir richtig angekommen sind, dass unser Wochenplan gut durchstrukturiert ist und dass wir gut beschäftigt sind, die Dinge umzusetzten, die uns auf dem Herzen liegen.
Danke erneut für jede noch so kleine Nachricht von euch. Es tut gut, zu wissen, dass ihr hinter uns steht und in Gedanken bei uns seid.
An unsre Chapel Freunde: Wir sind so begeistert darüber zu hören, wie die Gemeinde wächst und gedeiht. Ihr macht das soooo toll! Wir hätten euch schon viel früher mal in Ruhe alleine werkeln lassen sollen;-)

english below:

Building relationships

As it is getting busier and busier here, there is less and less time to write about all the moving and teaching encounters and experiences we're having. In the last few weeks three different mothers went to the leaders of street church, because they are in a situation in which they cannot care for their kids anymore. These kids have now all been placed in rescue families, until it is clear what will happen next. We helped out in different areas to care for the kids. Now we're praying about the possibility of creating the basic surroundings to take in kids for a defined period of time in our own family.....
At street church I have especially befriended an older African-American. His name is Lee. He's a really nice guy with a special sense of humor. During our first encounters he was very reserved and sometimes even repellent. Now, after having talked regularly over two months, we are both always very happy to see each other and talk about the experiences of the week. Lee especially likes to reminisce about his past. He's a good cook, and had been able to work in that line of business successfully for some time. Momentarily he's having some difficulties healthwise. He's been in the hospital several times these last couple of weeks. The nights are getting colder now, and we've had a couple of powerful storms here, and Lee is longing to have his own four walls around him, to have a shelter from the streets.
Life on the streets of Houston seems to be very grim. There is a serial killer going around at the moment, that has already killed several of the homeless. The street gangs also create a lot of violence and misery. Many homeless move away from the city, and roam the surrounding forests. There are about 2000 homeless living in our area alone.
So Saturdays we are now going to a needy meal for the homeless near us. We have already been able to establish several relationships there. We regularly meet up with several teenage girls that come from families with a very difficult background. Our goal for the near future is to have a group from church take on one Saturday a month, on which to cook for, host and entertain the homeless.
We can now say that we have fully arrived here, that our plan for the week is well-structured, and that we are busy working on implementing the things that are on our heart.
Thank you again for every small message of yours. It is good to know that you are standing behind us, and are with us in thought.
To our chapel friends: we are so excited to hear about how the church is growing and flourishing. You are doing great! We should have left you working on your own in peace much sooner ;-)

2 Kommentare:

  1. Ich glaube, alle paar Jahre eine Fortbildung ist wirklich nicht schlecht. Aber das meinte ich schon von Anfang an, als ihr mit Euren Missionsplänen kamt. Chriss hat zwar immer gesagt, es liege nicht alles auf seinen Schultern, aber es tatsächlich viel auf seinen Schultern. So aufgeteilt, wie es jetzt ist, ist es echt nicht schlecht.
    Ich bin echt dafür, dass der Dietmar weitermacht mit der Seelsorge etc., wenn ihr wieder da seid. Dann ist das doch viel entspannter.

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  2. Ich finde es toll zu sehen, was für eine gute und tiefe Zeit ihr erlebt und auch hier bei uns: Gott trägt die Gemeinde und rüstet jeden aus, die Aufgaben zu tun, die er für ihn hat. Er ist es, der dafür sorgt, dass die Gemeinde wächst und dass es weiterhin gut funktioniert, trotz der großen Umstellung.
    Ich freu mich, immer wieder von euch zu hören und zu lesen :)

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