Samstag, 13. November 2010

Ein guter Samstag

Morgens gingen wir, wie immer samstags morgens, in einen Park, in dem mehrere Einrichtungen und Kirchen die Obdachlosen in der Umgebung mit einem warmen Mittagessen segnen. Heute hat ein älterer Herr vor dem Essen eine Andacht gehalten, die mich sehr berührt hat. Er war selbst jahrelang auf der Strasse und investiert nun all seine freie Zeit und Energie, den Heimat- und Hoffnungslosen zu helfen. Ich hatte ihn schon öfter an den vorangegangen Samstagen beobachtet und gesehen, mit wieviel Herz er sich um die Menschen im Park kümmert. Ich hätte nicht gedacht, dass er selbst mal einer von ihnen war.
Nachmittags waren wir auf der Behtel Ranch. Wir haben schon öfter davon berichtet, es handelt sich um eine ältere Dame, die in einem Haus 9 Pflegekinder (Jungs im Teenageralter) versorgt, und ihre Tochter, die mit ihrer Familie im Nachbarhaus 4 jüngere Pflegekinder aufgenommen hat.
Wir hatten einen tollen Nachmittag. Auf einem Baum sass einer der Tennagerjungs und hörte Musik. Sofort hatte ich ein Dejavu, denn genauso habe auch ich als Teenager oft Stunden verbracht. Ich kletterte zu ihm und wir hatten eine tolle Unterhaltung dort auf dem Baumstamm. Jack (Name geändert) ist in seinen 17 Jahren schon in 30 verschiedenen Plätzen untergebracht gewesen: Waisenhäuser, Pflegefamilien, psychiatrische Einrichtungen. Zweimal war eine Familie kurz davor, in zu adoptieren, hat dann aber kurzerhand einen Rückzieher gemacht. Beim Zuhören konnte ich mir kaum vorstellen, dass dieser symphatische, humorvolle Junge schon so viel durchgemacht hat. Begeistert erzählte er mir, wie glücklich er ist, seit er bei Miss Donna auf der Ranch ist, und wie er sich in der Schule bemüht, weil er so gerne Jurist werden würde.
Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit den unzähligen Kindern mit HotDogs essen, Esel reiten (das war ein Spass) und diversen Ballspielen.
Ein guter Samstag!

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